risikosport ist wichtig
in den alpen geht die "plaisir"-welle um: es wird saniert,
dass die bohrer glühen. bald wird jeder bedenkenlos in jede
klettertour einsteigen können, ohne sich um sein können
und die ernsthaftigkeit der kletterei gedanken machen zu müssen.
es gibt aber auch menschen, die etwas anderes brauchen: herausvorderung,
nervenkitzel, gefahr. natur und einsamkeit. wildnis.
risiko?-sport
in unserer westlichen gesellschaft geht es nicht mehr ums überleben,
sondern um den sinn. die sogenannten "risikosportarten" sind
ein wichtiges glied, bei dem sich der mensch verwirklichen kann ohne
andere zu gefährden. nehmen wir ihm die möglichkeit, eine
dieser sportarten leidenschaftlich zu betreiben, besteht die gefahr,
dass er vielleicht drogensüchtig, gewalttätig, selbstmordgefährdet
wird - die probleme unserer zeit.
gerade das klettern ist ein ausgezeichnetes betätigungsfeld:
es bietet ein sehr hohes empfundenes risiko gegenüber einem
tiefen realistischem risiko: drei meter über einem sicherungspunkt
hat jeder angst vor dem drohenden 10m-sturz - der aber meist harmlos
wäre.
risikosport ist das beste, was unserer gesellschaft geschehen kann.
wir müssen die freiräume fördern, die diese sportarten
ermöglichen, anstatt sie zu bekämpfen.
konsumgut alpen
in den alpen ist es aber eng. aus kommerziellen interessen schiessen
schneekanonen und klettersteige wie pilze aus dem boden und die hütten
und wege werden den stetig wachsenden ansprüchen angepasst.
plaisir-touren sind der wunsch jeden hüttenwartes und so erstaunt
es nicht, dass ein enormes budget und viel manpower zur verfügung
steht.
es ist aber wichtig, dass die verschiedenen spielarten erhalten
bleiben, dass alle charaktere ihre bedürfnisse so weit als möglich
befriedigen können. sei dies beim klettern, im schnee oder hochgebirge.
wegen den interessenkonflikten sind lösungen aber schwierig
zu finden. warum soll zb. gerade die greina ein naturreservat bleiben,
wo das unweite flims-laax seine gelüste nach alpenarena im wahrsten
sinne des wortes ausleben darf?
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